Kritische Infrastrukturen rücken in den Fokus von Investitionen
Die MICROSENS GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der euromicron Gruppe, hat eine aktuelle Ausschreibung für den Eurotunnel gewonnen. Das Unternehmen liefert im Rahmen des Projekts zur Modernisierung der Datenübertragungsinfrastruktur über 500 robuste Industrie-Switches der neuesten Generation. Mit Hilfe der hochverfügbaren IP-Infrastruktur auf Glasfaserbasis realisiert das Eurotunnel-Betreiberunternehmen den sicheren Datentransfer innerhalb des Tunnels und sorgt damit für die Steigerung der Produktivität sowie der Betriebssicherheit.
Die Investition in Übertragungstechnologie auf dem aktuellen Stand der Technik mit Gigabit-Ethernet- und Glasfaserverbindungen ermöglicht die Vernetzung von unterschiedlichen Anwendungen und einen effizienteren Betrieb des Tunnels. Hierbei sind Hochverfügbarkeit und Performanz essenziell. Diese Anforderungen werden durch die Robustheit des MICROSENS-Systems, die unter anderem bereits durch das Hardwaredesign der Komponenten erreicht wird, erfüllt. Die Glasfaser-Ringtopologie ermöglicht im Fehlerfall eine automatische Erkennung der Fehlerquelle und automatisierte Fehlerbeseitigung im Millisekunden-Bereich, sodass die Verfügbarkeit der Gesamtinfrastruktur gewährleistet ist.
Die Betreiber des Eurotunnels haben sich für den Einsatz von IP-Technologie entschieden und nutzen nun die Switches von MICROSENS. Zudem werden zwei physikalisch getrennte Netze aufgebaut. Das sogenannte „Kritische Netzwerk“ sorgt unter anderem für die Überwachung und Steuerung technischer Prozesse (SCADA) die direkt mit dem Zugbetrieb zusammen hängen. Konkret betroffen sind die Steuerung des Zugbetriebs, der Zughalte, der Signalanlagen sowie der Rauch- und Feuermelder. Das zweite Betriebsnetz wird für weniger kritische Anwendungen wie Videoüberwachung, Telefonie sowie Monitoring der Automatisierung eingesetzt.
Im 1994 eröffneten Eurotunnel, der als reiner Bahntunnel für den Güterverkehr und die Personenbeförderung genutzt wird, wurden bisher 360 Millionen Passagiere befördert. Im Jahr 2015 nutzten durchschnittlich 60.000 Reisende pro Tag den Tunnel für die Passage des Ärmelkanals. Hinzu kommen im Schnitt noch 52.000 Tonnen Güter pro Tag. Damit ist dieser Tunnel eine der am stärksten frequentierten Zugstrecken der Welt und in diesem Sinne eine einzigartige und kritische Infrastruktur.
„Ein integriertes Transportsystem wie der Tunnel unter dem Ärmelkanal ist heute mindestens genau so kritisch einzuschätzen wie Kraftwerke, Wasserversorgung oder Rechenzentren. Entsprechend investieren wir als Betreiber in moderne Datenübertragungstechnik mit redundanter Ausgestaltung, um die Betriebsbereitschaft des Tunnels, und die Sicherheit der Passagiere und transportierten Güter stets gewährleisten zu können“, sagt Jean-Luc Pochet, Infrastructure Director Eurotunnel. Die technische Infrastruktur (Tunnelbetrieb, -überwachung und -instandhaltung) sowie Pendelzüge für Kraftfahrzeuge werden von Eurotunnel, einer Tochterfirma der Eurotunnel Gruppe SE betrieben.
„Für Eurotunnel hat die Sicherheit oberste Priorität. Die Bedeutung des Eurotunnels erschließt sich nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, wenn man den Wert der transportierten Güter betrachtet, sondern auch menschlicher Art. Die Ausstattung des Tunnels unter dem Ärmelkanal mit MICROSENS-Übertragungssystemen ermöglicht einen sicheren Betrieb des Tunnels und sorgt für die Sicherheit der Menschen“, erklärt Jürgen Hansjosten, Mitglied des euromicron AG Vorstands. „Für MICROSENS und die euromicron Gruppe ist der Auftrag eine herausragende Gelegenheit, geeignete Lösungen zur Verfügung zu stellen und ihre strategische Ausrichtung im Bereich der ‚Kritischen Infrastrukturen’ zu belegen.“
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Herstellers unter www.microsens.de.